Cheryl R. Carter
Das kleine Anti-Chaos-Buch
Hilfe für Kinder mit ADHS
ISBN 13-978-3-8436-0432-1
Verlag: Patmos-Verlag, 1. Auflage (2013)
Preis: 12,99 €
Cheryl R. Carter ist Sonderpädagogin und Coach für Organisations- und Zeitmanagement. Sie hat eine Organisation gegründet, die Kinder mit Lernschwierigkeiten unterstützt und hat mehrere Erziehungsratgeber geschrieben.
In ihrem vorliegenden Buch geht es nicht um die ADHS an sich, sondern vielmehr um die häufig damit verbundene Unorganisiertheit und die Probleme beim Zeitmanagement.
Die Autorin schreibt „der Einfachheit halber von ADS“ für alle Formen der Aufmerksamkeitsstörung.
Die Kapitel des Büchleins, der Reihenfolge nach
Einleitung
- Spaß muss sein, aber Entschiedenheit auch
- Berücksichtigung individueller Interessen
- Stellen Sie Regeln auf und schaffen Sie Routinen
- Drücken Sie sich einfach und konkret aus
- Machen Sie Zeit und Übergänge zum Thema
- Kümmern Sie sich um den schulischen Erfolg Ihres Kindes
- Eine ordentliche Umgebung – Nehmen Sie das Zimmer Ihres Kindes in Angriff
- Der Weg zur Eigenständigkeit
- Haushaltsführung
- Fragen zu ADS und ADHS
- Hilfreiche Tipps
Cheryl R. Carter erwartet intensive Elternarbeit in Form von Vormachen, Mitmachen, Überwachen, Aufgabenübertragung und Kontrolle.
Anfangs fühlte ich mich „erschlagen“ von den vielen Tipps und Anregungen etc., die in den jeweiligen Kapiteln zu Hauf gegeben werden.
Es sind keineswegs unsinnige Vorschläge, die Cheryl R. Carter zusammengetragen hat. Allerdings erfordern sie eine gute Selbstorganisation der Eltern und Entscheidungsfreudigkeit bei der Auswahl der passenden Hilfen.
Zuweilen kommt es mir vor, als wären für die Bewältigung des Chaos neben den zuvor genannten Fähigkeiten ein einigermaßen großes Haus und ein gut gefülltes Portemonnaie notwendig.
In Kapitel 9 geht die Autorin dann auch auf die mögliche eigene Betroffenheit der Eltern ein und gibt Tipps zur Haushaltsführung.
Alles in allem ist dieses Büchlein eine gute Lektüre für erfahrene Eltern, die selbst nicht allzu sehr betroffen sein sollten und die „mal wieder“ ein paar neue Ideen brauchen.
Eltern mit einer „frischen“ ADHS-Diagnose mag ich es nicht empfehlen.
Margit Tütje-Schlicker
aus neue AKZENTE 111, 3/2018