Allgemein

Die Hellsicht des Zwiespaltes

Wie Menschen mit AD(H)S ihre Welt sehen

Uwe Metz

Shaker-Media, 2008

ISBN-10: 3940459933

ISBN-13: 978-3940459930

Preis: € 10,90

Schon der Buchtitel »Die Hellsicht des Zwiespalts - Wie Menschen mit AD(H)S ihre Welt sehen« bringt es auf den Punkt, worum es in dem gut lesbaren Werk des Autors und ev. Theologen Uwe Metz im Folgenden gehen wird: Um die Frage, wie AD(H)S - Betroffene selbst ihre Welt sehen und deuten.

Das Buch entfaltet seine diesbezüglichen Gedanken in vier Kapiteln: Zunächst in einer Einführung, die sich der Frage zuwendet, was ADHS ist. Daraufhin wendet sich der Autor im zweiten Kapitel der Biographie des amerikanischen Schriftstellers Edgar A. Poe zu, der – aus heutiger Sicht – ziemlich sicher unter AD(H)S litt. Hierbei geht es Metz um die Frage, welche Auswirkungen das Syndrom (konkret) hat.

Kapitel drei nennt zwei moderne Deutungen von ADHS. Der Journalist Thom Hartmann und die Ärztin Lynn Weiss, beide selbst betroffen, definieren das Syndrom anders als viele Autoren diverser AD(H)S – Fachbücher: Nicht einzig im Zusammenhang eines »neuro-biologischen Defektes« und seiner Auswirkungen, sondern auch unter dem Blickwinkel von Möglichkeiten und Ressourcen – eben in einer »anderen Art, die Welt zu sehen« (Thom Hartmann).

Im vierten Kapitel erzählt ein Betroffener von seinem Leben mit ADHS, in dem er sowohl Einschränkendes als auch Positives erlebt. Auch betont der anschauliche Bericht die positive Veränderung nach fachärztlicher Diagnose und therapeutischer Begleitung.

Ein – nicht nur für Betroffene - ausgesprochen hilfreicher Anhang mit ausführlichen Literaturempfehlungen und Buchbesprechungen schließt »Die Hellsicht des Zwiespaltes« ab.

Drei Dinge zeichnen meines Erachtens das Buch von Uwe Metz besonders aus: Der Zugang über die Biographie einer bekannten Persönlichkeit, die Einbeziehung der Innensicht Betroffener - und - die Berücksichtigung des Aspektes der Möglichkeiten, neben der des so genannten »neurobiologischen Defektes«.

Ralf Weimer

aus neue AKZENTE Nr. 80 - 2008

Der Rezensent ist Pädagoge und unterrichtet an einer Förderschule in Hessen.

 

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